BLUTHOCHDRUCK – DIE UNTERSCHÄTZE GEFAHR!

Nach Schätzungen der WHO ist der Bluthochdruck seit 2010 zur größten Gesundheitsgefahr aufgerückt. Auswertungen zeigten, dass Hypertonie für 13% aller Todesfälle weltweit und für mehr als die Hälfte aller Schlaganfälle 51% sowie 45% aller Fälle von ischämischer Herzkrankheit verantwortlich ist. Das Hauptziel der Hypertonie-Therapie ist daher die Reduktion des kardiovaskulären Gesamtrisikos und die langfristige Senkung des Blutdrucks.
 

Hypertonie – weiter verbreitet als allgemein angenommen

In Deutschland hat nach Schätzungen der DEGS1-Studie jeder dritte Erwachsene einen Bluthochdruck, ein weiteres Drittel weist vom Optimum abweichende Blutdruckwerte auf. Damit ist ein erhöhter Blutdruck noch viel verbreiteter und gefährlicher als den meisten Menschen bewusst ist. Das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ist durch Hypertonie insgesamt höher als durch Adipositas, Rauchen oder Alkoholgenuss. Viele Patienten ignorieren dennoch häufig die Erkrankungen, bis es zu gefährlichen Folgeschäden kommt. Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen sind die Folge einer lange unterbleibenden oder zu spät begonnenen Behandlung.
 

Früh erkennen, rechtzeitig behandeln

Da sich durch eine frühzeitige Therapie Folgeschäden an Gefäßen und Organen vermeiden lassen, sind eine Früherkennung und die rechtzeitige Behandlung des Bluthochdrucks entscheidend. Für Bevölkerungsmittelwerte des systolischen Blutdrucks wurde gezeigt, dass bereits eine Blutdrucksenkung um 2mmHg zu einer Reduktion der Schlaganfall-Mortalität um 10% und der Mortalität der koronaren Herzkrankheit um 7% führt. Bezüglich der konsequenten Diagnostik und Behandlung gab es allerdings deutliche Fortschritte, wie Auswertungen des Robert Koch-Institutes zeigen: So hat sich in den letzten zehn Jahren in puncto Bekanntheit, Behandlung und Kontrolle der Hypertonie in Deutschland einiges getan. Lag beispielsweise 1998 die Zahl der Hypertonie-Patienten, die den von der europäischen Leitlinie für fast alle Hyertoniker empfohlenen Ziehlwert unter 140/90mmHg erreichen, noch knapp bei 23%, erreichten diesen Wert im Jahr 2008 erstmalig mehr als 50%. 

Die Adaption des Lebensstils durch beispielsweise Änderung von Essgewohnheiten, vermehrte körperliche Aktivität und der Verzicht auf Tabak stellt ein elementarer Bestandteil der Prävention und Therapie der arteriellen Hypertonie dar. Wenn der Blutdruck nicht mit Lebensstiländerung in Griff bekommen wird, werden zusätzlich blutdrucksenkende Medikamente empfohlen.